Seit Frühjahr 2019 ist die Feinsortieranlage der RE Plano GmbH für gemischte Kunststoffe aus dem Elektrorecycling in Betrieb. Am Hauptstandort der REMONDIS-Gruppe, im Lippewerk in Lünen, werden nun gemischte Kunststoffe zur weiteren Verarbeitung und Veredelung sortenrein getrennt.
Das beim Elektro- und Elektronikaltgeräterecycling anfallende Stoffgemisch der Sammelgruppe 1 (Kühlgeräte) wird durch eine mehrstufige Verarbeitung in die Kunststoffe Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) und Polyolefin (PO) separiert. So können anfallenden Wertstoffe werkintern verarbeitet werden, um einerseits auf die herausragende Infrastruktur des Lippewerkes aufzubauen und andererseits die jeweiligen Aufbereitungsprozesse aus ökonomischer Sicht zu optimieren. Anschließend werden die Kunststofffraktionen aufbereitet, veredelt und der kunststoffverarbeitenden Industrie wieder zur Verfügung gestellt. RE Plano stärkt mit der einhergehenden erhöhten Kompetenz im Bereich Kunststoffsortierung seine Position im Markt. Zudem können zusätzliche Absatzwege für Kunststoffcompounds erschlossen werden.
Als langjähriger Experte für die Veredelung, Aufbereitung und Compoundierung von Kunststoffen innerhalb der Unternehmensgruppe, nutzte die RE Plano GmbH für die Planung und den Bau der neuen Anlage bereits bestehende Kapazitäten sowie umfassendes Fachwissen. Angrenzend an die Feinsortieranlage entstand ein überdachtes Freilager für Eingangs- und Ausgangsmaterialien der Feinsortieranlage sowie für den benachbarten Betrieb der RE Plano. Durch die neue Lagerfläche sind ein effizientes Mengenmanagement sowie die optimale Lagerung der Materialien sichergestellt. Die Lagerlogistik sowie der Betrieb der Feinsortieranlage sind in das System der RE Plano integriert und werden mit eigenen Mitarbeitern ausgeführt.
Mit der neuen Anlage schließt REMONDIS eine weitere Lücke auf dem Weg zu einem vollumfänglichen Kunststoffrecycling. Weitere Maßnahmen auf politischer Ebene und auf Seiten der Produzenten sind erforderlich, um die stofflichen Recyclingquoten anzuheben und maximal auszuschöpfen. Hierzu zählen die Erweiterung der Ökodesignrichtlinie um den Aspekt der rohstofflichen Effizienz sowie Anreize für den prioritären Einsatz von Recyclingrohstoffen. Im Bereich der öffentlichen Beschaffung plädiert REMONDIS gemeinsam mit dem BDE, Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., für eine konsequentere Umsetzung der Grundlagen des Green Public Procurements.